Mittwoch, 19. Oktober 2016

Die Glücksdusche

Ähm ja...wo fang ich am besten an....

Dieser Post liegt mir sehr am Herzen und ich versuche alles irgendwie reinzupacken was mir gerade im Kopf umherschwirrt. 

Ausschlaggebend hierfür ist ein toller Beitrag im TV in dem es um einige Themen Kinder betreffend ging. Von Mobbing über soziale Medien und deren Auswirkung auf Kinder und Jugendliche bishin zu Selbstmord von Kindern und Jugendlichen....elterliche Vernachlässigung....Selbstwertgefühl bzw. dieses nicht zu haben, Anderssein, dem Druck der heute auf ihnen lastet (Schule, Cool-Sein, Dazugehörigkeit, Aussehen und damit verbunden das "schön sein müssen", das vorgegaukelte perfekte Photoshop-Aussehen) usw.

Dieser Beitrag war interessant, beängstigend (speziell als Mutter), traurig.....aber eben auch sehr bestärkend für mich.

Ohne auf die einzelnen Themen einzugehen (das würde den Rahmen sprengen), möchte ich auf einen Punkt eingehen, der mir total gut gefallen hat, den ich im Prinzip bereits anwende und endlich einen (wie ich finde) wunderschönen Namen dafür habe.

Die Glücksdusche.

Gezeigt wurden Schulen (Volks- wie auch Hauptschulen oder Gymnasien) in denen als Fach "Glück" unterrichtet wird. Wie kann man denn Glück unterrichten fragt man sich. 
Gezeigt wurde zB eine Volksschulklasse, die besagtes Fach 1 mal pro Woche hat. Hier werden Gemeinschaftsspiele gespielt, die das Vertrauen fördern, viel besprochen und eben die Glücksdusche praktiziert (sagt man das so?)

Ein Schüler sitzt in der Mitte und reihum sagt jeder etwas Nettes über ihn/sie. Sinn der Sache ist es, das Selbstwertgefühl zu steigern, sich ins Leben vertrauensvoll fallen lassen zu können, gesprochene Streicheleinheiten zu bekommen....denn leider passiert das heutzutage viel zu selten. In Zeiten von Mobbing und Ausgrenzung ist es für Kinder leider zur Seltenheit geworden sich gegenseitig etwas Nettes zu sagen. Und auch in der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit kommt es leider auch innerhalb der Famile eher selten vor.... Man hetzt und "muss noch schnell" und checkt doch lieber mal das Handy....aber oft bleiben die Kinder auch mal aus Zeitmangel auf der Strecke. Grundsätzlich werden natürlich die meisten Bedürfnisse befriedigt....aber es gibt ja noch so viel mehr.

Also zurück zum eigentlichen Thema....der Glücksdusche (ich finde diesen Namen echt gelungen).

Ich mache das so gerne bei Franzi (und fange auch bei Greta bereits damit an) als gelegentliches Ritual die Glücksdusche umzusetzen. Ich nannte es nur nicht so. 
Zum Beispiel am Abend mal....beim Zubettbringen oder einfach mal am Tag... Dann Zähl ich ihr auf wer sie alles liebt....alle Namen.... Oder sag ihr Dinge wie: du bist liebenswert, du bist ein hübsches Mädchen, du warst heute sehr mutig, ich bin stolz auf dich, schön dass du so brav teilst, es ist schön mit dir den Tag zu verbringen, du bist sehr geschickt, du machst mich glücklich, du hast heute dies oder jenes echt toll gemacht.....

Diese leuchtenden Augen, das sichere Gefühl wirklich geliebt und wertgeschätzt zu sein....das ist soooo schön und gibt auch gleich wieder so viel zurück. 

Denn es macht einen Unterschied, wie ich finde, sein Kind wegen jedem Furz in den Himmel zu loben (ja fein hast du das gemacht...ganz fein) oder ohne momentan ersichtlichen Grund einfach mal zu bestätigend und zu bestärken. Gesagt bekommen, dass man wertvoll ist, geliebt wird....einfach so.... Also quasi eine Glücksdusche.....

Franzi liebt es jedenfalls und wenn ich ihr aufzähle wer sie lieb hat, verlangt sie immer nach einer Wiederholung und schläft fast ein dabei....kommt richtig runter....entspannt sich. 

Und (wie auch in dem Beitrag erwähnt wurde) eine gestärkte, selbstbewusste und liebevolle Kinderseele ist auch nie so anfällig auf zB Mobbing UND was auch wichtig ist...wird auch nicht so schnell zum Täter.....

Ich wollte das einfach mal erzählen....versucht das mal....es macht glücklich :)