Donnerstag, 18. Oktober 2012

Roadtrip

Seit unserem 2. IVF Versuch Anfang 2011 waren wir nicht mehr in der KiWu-Klinik. Unsere Eskimos liegen immer noch gut behütet auf Eis und warten auf ihren Einsatz.

Das ist der momentane Stand der Dinge.

Doch ich wäre nicht ICH, wenn ich in den vergangenen paar Monaten  nicht einiges probiert hätte und noch immer probiere). Aber da ich immer noch nicht schwanger bin, könnte man meine Versuche (die ich euch natürlich noch aufzählen werde) als eher SUBOPTIMAL einstufen. Zumindest was eine Schwangerschaft betrifft. Denn obwohl diese immer noch nicht eingetreten ist, hat sich dennoch sehr vieles in meinem Leben und auch an meinen Ansichten verändert.
 
Die Phasen meiner persönlichen Veränderung stehen schwarz auf weiß niedergeschrieben und mitprotokolliert auf diesen Seiten. Zumindest die kleineren Fortschritte. 

Ein bisschen loslassen können, den Druck ein wenig zu reduzieren, usw. 
Und vor allem (für mich am wichtigsten): Wiedermal ein Leben abseits vom Thema Kinderwunsch zu führen.  
Sich wieder an Dingen erfreuen können.
Sie überhaupt wahrzunehmen...
In dieser Zeit war ich so sehr auf das Ziel versessen, dass ich den Weg dorthin ganz vergessen habe. Und der hält ja auch (wenn man den "Kinderwunsch-Scheuklappen-Effekt" mal ein wenig bei Seite legt) ganz tolle Dinge für einen bereit.

Irgendwie sollte doch der Weg zum Wunschkind nicht nur trostlos sein, sondern eher wie ein Roadtrip. Eine (weite) Reise mit viel Actíon am Straßenrand :-)

Ich schätze, irgendwann kommt jede "Kinderwünschlerin" einmal an einen Punkt, an dem man sich Manches fragen muss (bei der Einen früher - bei der Anderen später):

WIE WEIT GEHE ICH FÜR EIN KIND?
WAS VERSUCHE ICH ALS NÄCHSTES?
SOLLTE ICH ALTERNATIVE HEILMETHODEN IN ERWÄGUNG ZIEHEN?
WANN STARTE ICH EINEN NEUEN VERSUCH?
usw.

Und genau ab hier, geht es für jeden anders weiter. Jeder schlägt ab diesem Zeitpunkt eine andere Richtung ein. Es hat ja auch jeder eine andere Geschichte und andere Erlebnisse diesbezüglich gemacht.
 
Es ist zwar immer der Kinderwunsch, der uns verbindet, doch auf unterschiedlich gelebte und verarbeitete Arten.
Und das soll ja auch so sein, denn ein Stück weit gehen viele gemeinsam einen ähnlichen Weg...doch irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem sich die Zukunft für jeden anders entwickelt.
Jeder für sich selbst eine eigene "Route" wählt. Wie man sich weiterentwickelt, welche weiteren Entscheidungen man trifft, wie das Leben weitergeht und was man davon lernt und für sich selbst mitnimmt.

Über meine gewählte "Route" möchte ich euch natürlich auch nicht im Dunkeln lassen. Ich kann damit wirklich gut leben. Ich bin dankbar, dass mir diese Option "gezeigt" wurde und ich den Mut und die Kraft hatte sie anzunehmen.




Manchmal sind die Karten im Leben nicht so gemischt, wie wir es wollen;
trotzdem müssen wir uns damit zurecht finden und das Spiel weiterspielen.
Anonym